A. Weisheiten alter Philosophen



  1. Konfuzius, (551-479 v.C.), chinesischer Philosoph

    1. Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln: erstens durch Nachdenken, das ist der edelste; zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste; und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.

    2. Erzähle es mir, und ich vergesse. Zeige es mir, und ich erinnere mich. Lass es mich tun, und ich verstehe es.

    3. Fürchte dich nicht vor dem langsamen Vorwärtsgehen, fürchte dich nur vor dem Stehen bleiben.

    4. Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel.

    5. Bewältige eine Schwierigkeit und du hältst hundert von dir fern.

    6. Einen Fehler begehen und ihn nicht wieder gutmachen, das erst heißt wahrhaft fehlen.

    7. Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naher Zukunft bereuen.

    8. Am Rausch ist nicht der Wein schuld, sondern der Trinker.

    9. Es gibt ein Wort, das jedem als praktische Lebensregel dienen könnte: Gegenseitigkeit

    10. Wenn über Grundsätzliches keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos, miteinander Pläne zu schmieden.

    11. Wer etwas Schlechtes über andere sagt, macht sich nicht besser.

    12. Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir viel Ärger erspart bleiben.

    13. Es ist besser, ein kleines Licht zu entzünden, als über große Dunkelheit zu fluchen.

  2. Laotse, (4./3.Jh.v.C.), chinesischer Philosoph

    1. Wer andere kennt, ist klug, wer sich kennt, ist weise.

    2. Andere beherrschen erfordert Kraft. Sich selbst beherrschen fordert Stärke.

    3. Der Weise sammelt keine Schätze. Je mehr er anderen zukommen lässt, desto mehr hat er selbst.

  3. Homer (809-724 v.C.), griechischer Epiker

    1. Nichts ist wahrhaft so wünschenswert und erfreuend, als wenn Mann und Weib, in herzlicher Liebe vereinigt, ruhig ihr Haus verwalten; dem Feind ein kränkender Anblick, aber Wonne dem Freund; und mehr noch genießen sie selber.

  4. Heraklit (540-480 v.C.) griechischer Philosoph,

    1. Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen. Es zerfließt, strömt wieder zusammen, kommt herzu und entfernt sich. Alles strömt, und nichts dauert.

    2. Schlechte Zeugen sind den Menschen Augen und Ohren, wenn die Seele deren Sprache nicht versteht.

    3. Vielwisserei lehrt nicht Einsicht.

  5. Sophokles (496-406 v.C.), griechischer Dichter

    1. Ideen sind mächtiger als Körperkraft.

    2. Du bist ein Held in Worten, aber redlich fand ich keinen noch, der blendend über alles sprach.

    3. Viele gibt’s der Wunder – kein größeres als den Menschen.

    4. . Das Schönste ist gerecht zu sein, das Beste die Gesundheit, das Angenehmste, wenn man immer erreicht, was man wi

    5. . Die Dummheit ist meist der Bosheit Schwester.

  6. Euripides (485-406 v.C., griechischer Tragödiendichter

    1. Wenn zwei streiten, ist der, der dem Zornigen nicht widerspricht, der weisere.

  7. Sokrates (470-399 v.C.), griechischer Philosoph

    1. Wo es kein Gespräch mehr gibt, beginnt die Gewalt.

    2. Bedenke stets, dass alles vergänglich, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein.

  8. Thukydides (460-395 v.C), athenischer Geschichtsschreiber

    1. Von allen Machterscheinungen ist Zurückhaltung die beeindruckendste.

  9. Platon (427-347 v.C.), griechischer Philosoph

    1. Es sagt irgendwo Heraklit, dass alles fließt und nichts bleibt, und indem er Dinge der Strömung eines Flusses vergleicht, sagt er, dass man nicht zweimal in denselben Fluss hinein steigen könne.

    2. Denken, was wahr, und fühlen, was schön, und wollen, was gut ist, darin erkennt der Geist das Ziel des vernünftigen Lebens.

    3. Wer aber gut ist, für den gibt es niemals einen Grund zum Neide.

    4. Denn Selbstgenügsamkeit ist weit besser als auf andere angewiesene Bedürftigkeit.

    5. Wenn man mit einem Menschen eine Stunde spielt, lernt man ihn besser kennen, als wenn man sich ein Jahr mit ihm unterhält.

    6. Das Gemüt der Kinder muss, fern von Verzärtelung, welche empfindlich, zornig und mürrisch macht, wie von zu großer Strenge, welche Kleinmut und Sklavensinn erzeugt, in einer möglichst heiteren Stimmung gehalten werden.

    7. Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen.

    8. Der Blick des Verstandes fängt an scharf zu werden, wenn der Blick der Augen an Schärfe verliert.

  10. Demosthenes (384-322 v.C.), griechischer Politiker

    1. Unmöglich können wir das Betragen andrer mit Strenge prüfen, wenn wir nicht selbst zuerst unsere Pflicht erfüllen.

    2. Jede Rede erscheint eitel und nichtig, sobald die Tat ihr nicht Nachdruck gibt.

  11. Diogenes (410-323 v.C.), griechischer Philosoph

    1. An seinen Feinden rächt man sich am besten dadurch, dass man besser wird als sie.

  12. Aristoteles (384-322 v.C.), griechischer Philosoph

    1. Was eine Einheit bilden soll, muss der Art nach verschieden sein.

    2. In der Natur geschieht nichts ohne Grund.

    3. Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste.

    4. Die Neigung zur Freundschaft entsteht plötzlich, die Freundschaft selbst aber braucht Zeit.

    5. Das Glück gehört denen, die sich selber genügen.

  13. Epikur (341-270 v.C.), griechischer Philosoph

    1. Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.

    2. Reich ist man nicht durch das, was man besitzt, sondern mehr noch durch das, was man mit Würde zu entbehren weiß.

    3. Wir brauchen die Freunde nicht, um sie zu brauchen, sondern um die Gewissheit zu haben, dass wir sie brauchen dürfen.

    4. Tiere und kleine Kinder sind der Spiegel der Natur.

  14. Horaz (65-8 v.C.), römischer Dichter

    1. Es ist schön, von Zeit zu Zeit unvernünftig zu sein.

    2. Wenn wir fehlerfrei wären, würde uns es nicht so viel Spaß machen, Fehler bei den anderen festzustellen.

    3. Ein Scherz, ein lachend Wort entscheidet oft die größten Sachen treffender und besser, als Ernst und Schärfe.

  15. Ovid, als Publius Ovidius Naso geboren (43 v.-18n.C.), römischer Dichter

    1. Denn je größer der Mensch, je versöhnlicher ist er im Zorne; und ein edles Gemüt fühlt sich zur Güte geneigt.

    2. Nutze die Zeit: sie entgleitet dir schnell mit stürmischen Schritten, keine, die folgt, ist so gut, wie es die frühere war.

  16. Cicero (106-43 v.C.), römischer Schriftsteller

    1. Das steht jedem am besten, was ihm am natürlichsten ist.

    2. Der sichere Freund wird in unsicherer Lage erkannt.

    3. Zum Reichtum führen viele Wege, und die meisten von ihnen sind schmutzig.

    4. Der ungerechteste Friede ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.

  17. Lucius Annaeus Seneca (4 v.-65 n.C.), römischer Philosoph

    1. Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.

    2. Bei manchen Leuten ist sogar das Nichtstun von Geschäftigkeit erfüllt.

    3. Engherzig halten die Menschen ihr Vermögen zusammen, wenn es aber um Zeitverlust geht, sind sie äußerst verschwenderisch, wo doch hier allein Geiz sittlich berechtigt wäre.

    4. Dem Neid wirst du entgehen, wenn du verstehst, dich im Stillen zu freuen.

    5. Die natürlichen Bedürfnisse haben ihre Grenzen, die aus Wahn entstandenen finden kein Ende.

    6. Man täuscht sich nämlich leicht über das Wesen der Zeit, weil sie etwas Unkörperliches ist, weil man sie nicht mit Augen sehen kann. Daher wird ihr Wert äußerst gering veranschlagt. Die Zeit achtet keiner. Man verbraucht sie so leicht, als sei sie nichts wert.

    7. Schimpflich ist es, nicht zu gehen, sondern sich treiben zu lassen und mitten im Wirbel der Dinge verblüfft zu fragen : Wie bin ich bloß hierher gekommen.

    8. Nicht der ist arm, der wenig besitzt, sondern wer nach mehr verlangt.

    9. Nicht wollen ist der Grund, nicht können nur der Vorwand.

    10. Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.

    11. Das Leben ist wie ein Theaterstück: Es kommt weniger darauf an, wie lang es ist, sondern eher darauf, wie es aufgeführt wird.

    12. Die Bosheit trinkt die Hälfte ihres eigenen Giftes.

    13. Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält.

    14. Nicht das bloße Wissen macht glücklich, sondern die Tat.

    15. Nur das eine möchte ich dir zu voller Überzeugung bringen, dass alle meine Äußerungen genau dem entsprechen, was ich denke, und dass mir, was ich denke, auch ans Herz gewachsen ist.

  18. Plutarch (46-125 n.C.), griechischer Philosoph und Historiker

    1. Alle Vergnügungen auf alle Weise genießen zu wollen, ist unvernünftig; alle ganz vermeiden, gefühllos.

    2. Bier (manchmal erscheint dafür auch „Wein“) ist unter den Getränken das nützlichste, unter den Arzneien die schmackhafteste und unter den Nahrungsmitteln das angenehmste

    3. 18.3. Der Edle sieht bei einer Gabe auf die Gesinnung des Gebers, nicht auf den Wert der Gabe.

  19. Epiktet (ca.50-ca.140 n.C.) griechischer Philosoph

    1. Einsamkeit ist der Zustand eines Menschen, dem niemand helfen kann. Denn wer allein ist, ist darum nicht gleich auch einsam, wie auch umgekehrt derjenige, der sich in einer großen Gesellschaft befindet, einsam sein kann. Denn seiner Bedeutung nach bezeichnet das Wort „einsam“ jemanden, der hilflos denen ausgeliefert ist, die ihm schaden wollen.

  20. Marc Aurel (121-180, römischer Kaiser)

    1. Die beste Art sich zu wehren ist, nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

    2. Was du erhältst, nimm ohne Stolz an, was du verlierst, gib ohne Trauer auf.

    3. Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.

    4. Wenn du am Morgen erwachst, denke darüber nach, was für ein köstlicher Schatz es doch ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.

    5. Oft handelt nicht derjenige unrecht, der etwas tut, sondern derjenige, der nichts tut.

  21. Franz von Assisi (1181-1226), italienischer Schriftsteller u. Ordensgründer

    1. Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst du das Unmögliche.

  22. Dante (1265-1321), italienischer Dichter

    1. Wer eine Not erblickt und wartet, bis er um Hilfe gebeten wird, ist ebenso schlecht, als ob er sie verweigert hätte.

  23. Baruch de Spinoza (1632-1677, holländischer Philosoph)

    1. Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg; Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen, Gerechtigkeit.

    2. Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasein.

    3. Ich bin mir sicher, dass das Gute im Leben des Menschen nicht im Besitz liegt, denn was ein Mensch besitzt, verlieren alle anderen. Das Gute muss in den Dingen liegen, die allen gehören, darin dass vom Reichtum des einen der Wohlstand seines Nächsten gefördert wird.

  24. Voltaire (1694-1778), französischer Schriftsteller

    1. Zwanzig Jahre braucht der Mensch, um es aus dem Wesen, das er im Mutterleib war, zum rein animalischen Zustand der Jugend und zur beginnenden Entfaltung seines Verstandes zu bringen. Jahrhunderte bedurfte es, bis er seinen Körperbau nur annähernd kennen lernte. Die Ewigkeit müsste man haben, um etwas von seiner Seele zu wissen. Aber......ein Augenblick genügt, um ihn zu töten.

    2. Man muss bis zum letzten Augenblick gegen Natur und Schicksal kämpfen und nie an etwas verzweifeln, bis man mausetot ist.

    3. Das Geheimnis der Medizin besteht darin, den Patienten abzulenken, während die Natur sich selber hilft.

    4. Das Geheimnis, zu langweilen, liegt darin, alles zu sagen.

  25. Rousseau (1712-1778), schweizerischer Philosoph

    1. Leben heißt nicht atmen, sondern handeln, es heißt sich unserer Organe, unserer Sinne, unserer Fähigkeiten, kurz aller derjenigen Teile von uns bedienen, die uns die Empfindung unseres Daseins verleihen. Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern derjenige, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.

    2. Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.

    3. Die Jugend ist die Zeit, Weisheit zu lernen, das Alter die Zeit, sie auszuüben.

    4. Die Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.

    5. Das einzige Mittel, den Irrtum zu vermeiden, ist die Unwissenheit.

  26. Diderot (1713-1784), französischer Philosoph

    1. Weißt du, wer ein schlechter Vater ist? Derjenige, der die Fehler vergessen hat, die er in seiner Jugend begangen.

  27. Kant (1724-1804), deutscher Philosoph

    1. Es kann sein,dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber zu allem, was er sagt, muss er wahrhaft sein, er soll nicht täuschen.

    2. Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  28. Fichte (1762-1814), deutscher Philosoph

    1. Es ist ein großes Unrecht, dass einer das Entbehrliche bezahlen kann, indessen seine Mitbürger das Notwendige nicht haben.

  29. Schopenhauer (1788-1860), deutscher Philosoph

    1. Unseren Wünschen ein Ziel stecken, unsere Begierden im Zaume halten, unseren Zorn bändigen, stets eingedenk , dass dem einzelnen nur ein unendlich kleiner Teil alles Wünschenswertes erreichbar ist.

    2. Ich meine, wir sollten das, was wir besitzen, bisweilen uns so anzusehen bemühen, wie es uns vorschweben würde, nachdem wir es verloren hätten.

    3. Der Heiterkeit sollen wir, wann immer sie sich einstellt, Tür und Tor öffnen; denn sie kommt nie zur unrechten Zeit.

    4. Gerade in Kleinigkeiten, bei welchen sich der Mensch nicht zusammennimmt, zeigt er seinen Charakter.

    5. Jedes überflüssige Wort wirkt seinem Zweck gerade entgegen.

    6. Die eigene Erfahrung hat den Vorteil völliger Gewissheit.

    7. Eine falsche Ansicht zu widerrufen, erfordert mehr Charakter, als sie zu verteidigen.

    8. Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.

    9. Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.

  30. Friedrich Nietzsche (1844-1900), deutscher Philosoph

    1. Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist, beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einen Menschen an diesem Tage eine Freude machen könnte.

    2. Wer sich selber nicht glaubt, lügt immer.

    3. Wenn man viel hineinzustecken hat, so hat ein Tag hundert Taschen.

  31. Sigmund Freud (1856-1939)

    1. Die Schicksalsfrage der Menschenart scheint mir zu sein, ob und in welchem Maße es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, die Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden.

  32. Fromm, deutscher Philosoph (1900-1980)

    1. Die Freiheit des Menschen ist in dem Maße eingeschränkt, in dem wir an Besitz, Werken und letztlich an unserem eigenen Ich hängen.(Das Gegenmittel: Loslassen)

    2. Glück ist kein Geschenk der Götter, es ist die Frucht einer inneren Einstellung.

    3. ,Die Funktion der neuen Gesellschaft ist es, die Entstehung eines neuen Menschen zu fördern, dessen Charakterstruktur folgende Züge aufweist:

    --andere nicht zu täuschen, sich aber auch von anderen nicht täuschen zu lassen; man kann unschuldig, aber man soll nicht naiv sein,

    --Freude aus dem Geben und Teilen, nicht aus dem Horten und der Ausbeutung anderer zu schöpfen,

    --Liebe und Ehrfurcht vor dem Leben in allen seinen Manifestationen zu empfinden und sich bewusst zu sein, dass weder Dinge noch Macht, noch alles Tote heilig ist, sondern das Leben und alles, was dessen Wachstum fördert,

    --sich eins zu fühlen mit allem Lebendigen und daher das Ziel aufzugeben, die Natur zu erobern, zu unterwerfen, sie auszubeuten, zu vergewaltigen und zu zerstören, und statt dessen zu versuchen, sie zu verstehen und mit ihr zu kooperieren.

    1. Von der Praxis losgelöste Einsicht ist wirkungslos.

  33. Ludwig Marcuse , deutscher Philosoph (1894-1971)

    1. Gepriesen sei der Zufall, er ist wenigstens nicht ungerecht.

  34. Rabindranath Tagore (1861-1941), indischer Philosoph

    1. Leuchtende Tage – nicht weinen, dass sie vorüber, sondern lächeln, dass sie gewesen.

    2. Ich schlief und träumte, das Leben wäre Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht.

      Ich handelte und siehe: die Pflicht war Freude.

    3. Die Sonnenblume schämte sich, die namenlose Blume als ihre Verwandte anzuerkennen. Da ging die Sonne auf und lächelte der Verachteten freundlich zu und fragte :“ Wie geht es dir, mein Liebling?“

    4. Am reichsten sind die Menschen, die auf das meiste verzichten können.

    5. Beim Streit um die Wahrheit bleibt der Streit die einzige Wahrheit.

  35. Friedrich Lauxmann (geb. 1933) deutscher Philosoph

    1. Alles schöpferische Neue beginnt mit dem Kampf gegen das Vorhandene. Denn das Vorhandene hat zunächst immer die besseren Argumente. Das Veränderte muss sich gegen das Bewährte durchsetzen. Gelingt es ihm nicht, erscheint es als Irrtum.

    2. Schon der Mensch, der sagt: „Heute ist schlechtes Wetter“, urteilt allein von seinem vordergründigen Standpunkt aus. Er möchte spazieren gehen und ärgert sich über dunkle Wolken und den heftigen Sommerregen, über den sich jedoch der Landwirt freut. Er könnte stattdessen auch nur sagen: „Heute ist es bewölkt und regnerisch“, dann wäre das unkritisch und neutral ausgedrückt, unabhängig davon, welche Konsequenzen er persönlich daraus zieht. Hinter diesem harmlosen Beispiel liegt das eigentliche Problem. Dann geht es nicht nur ums Wetter, sondern darum, ein anderes Volk (oder eine andere Religion) für schlecht zu halten, eine Tierart für schädlich und schließlich den eigenen Bruder zu hassen, wie es ja Kain, der sesshafte Bauer, gegenüber seinem Bruder Abel, dem nomadisierenden Schäfer, vorgemacht hat. Der sesshafte Bruder erschlägt den wandernden Hirten. So beginnt die Geschichte der Menschheit. Aus dem Bruderzwist werden Weltenbrände. Ausgelöst durch den Drang, sich selbst für gut, das Fremde, Unbekannte für böse zu halten.

    3. Aus der Resignation wächst keine Hoffnung. Nicht nur unser Handeln im Kleinen hat eine Wirkung, sondern auch unser Denken. Seelische Kräfte haben eine Wirkung, selbst wenn wir kein Messsystem für sie haben. Doch Hoffnung gedeiht nur, wenn sie uns handeln lässt.