Q. Sprichwörter aus aller Welt
Sprichwörter moralischen Inhalts sind erstaunlich nützlich in jenen Fällen, in denen uns selbst wenig zu unserer Rechtfertigung einfällt. (Alexander Puschkin, 1799-1837)
Die Tür, die man offenlassen kann, ist am festesten verschlossen.
Eine verschlossene Tür kann man aufbrechen, aber wo man nicht einbrechen will, braucht man auch die Tür nicht verschließen.
Der Streber kennt und sieht nur eins: sein Ziel. Der Weise pflückt am Wege Blumen.
Hüte dich vor den Menschen, deren Augen anders sprechen als ihre Lippen.
Es kommt nicht darauf an, wie vielen, sondern was für Leuten man gefällt.
Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Dem fliehenden Feinde soll man goldene Brücken bauen.
Ändern und Bessern sind zweierlei.
Man muss für seine Gesundheit mehr lassen als tun. (Deutschland)
Fallen ist keine Schande, aber Liegenbleiben.
Wer dir von andern schlecht spricht, der spricht auch andern schlecht von dir.
Bescheiden senkt ihr Haupt die volle Ähre. Hoch trägt die Torheit nur ihr Haupt, das leere.
Man kann das Heute nicht erkennen, wenn man das Gestern nicht sehen will.
Der Fehler eines Genies ist nicht immer ein genialer Fehler.
Schlimmer als ein Wolf im Schafspelz ist ein Schaf im Wolfspelz.
Willst du einen Fisch fangen, klettere nicht auf einen Baum.
Ein Leben ohne Feste ist wie eine lange Wanderung ohne Einkehr.
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut. (Finnland)
Bleibe ein Kind, so dass deine Kinder dich immer lieben können. (Estland)
Hoffen ist der schlechteste Ersatz fürs Tun. (Sizilien)
Man kann auch lügen, indem man nichts sagt. (Portugal)
Ein gekochtes Ei im Frieden ist besser als ein gebratener Ochs im Krieg. (Spanien)
Wer nicht fällt, steht nicht auf. (Spanien)
Jeder Fehler ist so groß, wie derjenige, der ihn begeht. (Spanien)
Wenn der Fuchs anfängt zu predigen, dann sieh´ nach deinen Hühnern.(Baskisches Sprichwort)
Besser ein kleines Geschenk als ein großes Versprechen. (Frankreich)
Niemand ist so reich, dass er ohne Nachbarn auskommen könnte. (Dänemark)
Wer sich über des anderen Glück freut, dem blüht sein eigenes. (Schweiz)
Du bist der Herr deiner Worte, aber einmal ausgesprochen, beherrschen sie dich. (England)
Unterlassene Pflichten sind begangene Sünden. (England)
Nimm dir Zeit, um freundlich zu sein, es ist das Tor zum Glücklichsein. (Irland)
Es ist nicht alles erstrebenswert, was unerreichbar ist. (Schottland)
Ein Mensch, der gut über sich denkt, ist glücklicher als ein Weiser, über den andere gut denken. (Schottland)
Den Wind kann man nicht verbieten, aber man kann Windmühlen bauen. (Holland)
Spucke nicht in den Brunnen, vielleicht wirst du selbst daraus trinken müssen. (Russland)
Um seine Schande zu verbergen, muss man einen anderen schmähen. (Russland)
Was im Herzen brennt, man am Gesicht erkennt. (Russland)
Die Arbeit gelingt, wo man singt. (Russland)
Klug ist jeder, der eine vorher, der andere nachher. (Russland)
Wenn einer von seiner Anständigkeit spricht, zähle die Löffel. (Polen)
Was du am meisten liebst, erkennst du beim Verlust. (Polen)
Lieber ein Herz ohne Worte als Worte ohne Herz. (Kongo)
Du weißt nicht, wie schwer die Last ist, die du nicht trägst. (Afrika)
Kinder sind eine Brücke zum Himmel. (Persien)
Man kennt einen Menschen erst dann, wenn man ihn lächeln sah. (Persien)
Das Glück ist in die Tüchtigen vernarrt. (Persien)
Der Kluge bemüht sich, alles richtig zu machen. Der Weise bemüht sich, so wenig wie möglich falsch zu machen. (Türkei)
Eine Waffe ist ein Feind, selbst für ihren Besitzer. (Türkei)
Den Stein, den ein Verrückter in einen Brunnen wirft, können 40 Kluge nicht wieder heraufholen. (Türkei)
Für die Liebe einer Rose macht sich der Gärtner zum Sklaven von tausend Dornen. (Türkei)
Dem ersten gebührt der Ruhm, wenn auch die Nachfolger es besser gemacht haben. (Arabien)
Wer redet, was er will, muss hören, was er nicht will. (Arabien)
Ärgere dich nicht, dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern freue dich darüber, dass der Dornenstrauch Rosen trägt. (Arabien)
Geduld ist der Schlüssel zur Freude. (Arabien)
Suche nicht das Abenteuer, doch gehe ihm nicht aus dem Wege. (Arabien)
Manchmal muss man die Augen schließen, um klarer zu sehen. (Arabien)
Wenn du eine Apfelsine isst, so denke an denjenigen, der den Apfelsinenbaum gepflanzt hat. (Vietnam)
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Thailand)
Wer lächelt statt zu toben, ist immer der Stärkere. (Japan)
Keine Straße ist lang mit einem Freund an der Seite. (Japan)
Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen. (Japan)
Fragst du, brauchst du dich nur einen Augenblick zu schämen, fragst du nicht, schämst du dich bis an dein Lebensende. (Japan)
Die nicht die Kleinheit großer Dinge in sich fühlen, die werden auch die Größe kleiner Dinge in anderen übersehen (Kakuzo Okakura, Japan)
Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden. (Japan)
Der Narr tut, was er nicht lassen kann, der Weise lässt, was er nicht tun kann. (Fernöstliche Weisheit)
Besiege den Zornigen durch Sanftmut, den Geizigen durch Großmut, den Lügner durch die Wahrheit. (Fernöstliche Weisheit)
Wer ein schlechtes Gedächtnis hat, muss seine Fehler wiederholen. (Nepal)
Du weißt nicht, wer dein Freund oder dein Feind ist, bis das Eis bricht. (Sprichwort der Eskimos)
Ein weiser Müßiggänger ist schlechter als ein arbeitender Tor. (Mongolei)
Je öfter du fragst, wie weit du zu gehen hast, desto länger scheint die Reise. (Australien)
Diese Welt ist nur eine Brücke. Gehe darüber, aber baue dein Haus nicht darauf. (Indien)
Wenn jemand ein Problem erkannt hat und nichts zur Lösung des Problems beiträgt, ist er selbst ein Teil des Problems. (Indien)
Wo Mütter wachen, können Götter schlafen. (Indien)
Wer eine Fahne hat, ist noch längst kein Patriot.
Des Narren Unfall ist des Weisen Warnung.
Will man einen Hund schlagen, findet man immer einen Stock.
Kluge Gedanken aus dem Schwedischen
Nachzugeben ist oft die wahre Stärke.
Urteile nie im Zorn, denn der Zorn verfliegt, aber das Urteil bleibt.
Versuche, mehr interessiert als interessant zu sein.
Was wir am meisten benötigen, ist jemanden, der uns befähigt das zu tun, was wir können.
Entscheidend ist nicht, wie alt man ist, sondern wie man alt ist.
Halte lieber mehr, als du versprichst.
Wir tragen die Verantwortung nicht nur für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir zu tun unterlassen.
Glaube an das Beste in jedem Menschen, bis er das Gegenteil bewiesen hat.
Die meisten Menschen haben mehr Liebe nötig als sie verdienen.
Trage nicht die Sorgen der Zukunft herum, denn dann musst du sie zweimal durchleben. Trage nicht die Bürden der Vergangenheit herum, denn sie gehören der Vergangenheit an.
Manchmal ist Vergesslichkeit wertvoller, als ein gutes Gedächtnis.
Es gibt nur wenige, die wissen, wie gut es ihnen geht, - dafür um so mehr, die wissen, wie gut es anderen geht.
Denke an die Vergangenheit, wenn es Freude macht, sich daran zu erinnern.
Derjenige, der in die Kälte hinausgeworfen wird, friert mehr als derjenige, der schon draußen steht.
Das Leben erscheint anders für den, der den Tod gestreift hat.
Gib dir Zeit anzuhalten und an den Blumen am Wegesrand zu riechen.
Eine Maschine kann die Arbeit von fünfzig gewöhnlichen Menschen machen, aber keine Maschine kann die Arbeit eines ungewöhnlichen Menschen machen.
Unpünktlich zu sein bedeutet, die Zeit anderer zu verschwenden, als ob es die eigene wäre.
Alles kommt zur rechten Zeit für den, der warten kann.
Viele kluge Worte werden aus Spaß gesagt, aber das ist nichts gegen die Dummheiten, die allen Ernstes gesagt werden.
Wer nicht ab und zu Fehler macht, macht normalerweise überhaupt nichts.
Wer in die Fußstapfen anderer tritt, kann nie als erster ankommen.
Das Leben ist ein kleiner Funke zwischen zwei Ewigkeiten.
Weisheiten
aus China
Ein Dummkopf, der arbeitet, ist besser als ein Weiser, der schläft.
Zehn Kesselflicker machen noch nicht einen Glockengießer.
Der bescheidene Mensch ist auch der zuverlässigste.
Der Leise hat eine starke Stimme.
Der Genügsame ist immer fröhlich, der Geduldige ist immer ruhig.
Genug ist immer etwas mehr, als die meisten Menschen besitzen.
Zuweilen wird ein Baum gefällt, um einen Spatz zu fangen.
Es genügt nicht, zum Fluss zu kommen mit dem Wunsch, Fische zu fangen. Man muss auch das Netz mitbringen.
Gib einem Menschen einen Fisch, und er wird einen Tag lang satt. Lehre ihn das Fischen, und er wird sein Leben lang satt.
Wer das Tal überschauen will, muss auf den Berg steigen.
Nur wer den Kopf tief trägt, dem erscheinen die Berge unüberwindlich.
Wer kurz vor dem Ziel aufgibt, vergisst, das der Weg zurück viel länger ist.
Einen Hasen zu erlegen, ist für den Wolf kein großer Sieg.
Der Drachen lehrt uns: Wer aufsteigen will, muss es gegen den Wind tun.
Worte schneiden manchmal tiefer als Messer.
Selbst einen Weg von 1000 Meilen eröffnet man mit dem ersten Schritt.
Wenn du in Eile bist, mache einen Umweg. (Zen-Buddhismus)
Der Mensch, der den Berg versetzte, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen. (Oder auch: Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.)
Wenn die Katze weg ist, bildet sich die Maus ein, sie wäre ein Tiger.
Nicht wissen, aber Wissen vortäuschen, ist ein Laster. Wissen, aber sich dem Nichtwissenden gleich verhalten, ist Weisheit.
Es ist besser, auch nur eine Kerze anzuzünden, als die Finsternis zu verwünschen. Oder: Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Wer sein Gewissen dem Ehrgeiz opfert, verbrennt ein Bild, um die Asche zu bekommen.
Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie.
Vielen Gedanken sollten wenige Worte folgen.
Du musst sagen, was du meinst, sonst meinst du nicht, was du sagst!
Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren, ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören.
Lernen ist wie rudern gegen den Strom, sobald man damit aufhört, treibt man zurück.
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.
Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nicht verliert.
Der Mensch stolpert nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel.
Nur ein Narr bückt sich nach Steinen, die zu schwer für ihn sind.
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.
Wenn du für ein Jahr planst, musst du Hirse anbauen, wenn du mit zwanzig Jahren rechnest, pflanze einen Baum. Wenn du für Jahrhunderte vorsorgen willst, musst du Menschen erziehen.
Eine Generation pflanzt Bäume, die nächste genießt den Schatten.
Wenn du für einen Tag glücklich sein willst, betrinke dich. Willst du ein Jahr glücklich sein, dann heirate. Wenn du aber für immer glücklich sein willst, werde Gärtner. (Das Gärtnerdasein vereint eine ganze Reihe wissenschaftlich gestützter Rezepte für ein Langstreckenglück: Man tut etwas Nützliches, lebt mit den Rhythmen der Natur im Einklang, ist körperlich tätig – und kann sich über bunte Blumen und gute Ernten freuen)
Achte auf deine Gedanken. Sie sind der Anfang deiner Taten.
Freu dich deines Lebens, es ist später als du denkst.