E. Auszüge aus den Roman „Krieg und Frieden“ von Lew Tolstoi
Er lächelte wie ein Arzt, dem eine Kurpfuscherin ein Heilmittel vorschlägt.
Er tat das mit dem Eigensinn, mit dem sich bornierte Menschen auf die Schlussfolgerungen ihres beschränkten Verstandes versteifen.
Er war einer jener Theoretiker, die so an ihrer Theorie hängen, dass sie deren Zweck, nämlich die Anwendung auf die Praxis, vergessen.
Offenbar dachte er nie darüber nach, was er gesagt hatte oder sagen wollte, und darum hatte seine rasche und ausdrucksvolle Sprache etwas so unwiderstehlich Überzeugendes. Häufig widersprach das, was er sagte, völlig dem, was er zuvor gesagt hatte, aber beides hatte seine Richtigkeit.
Herbst Das Wetter war bereits seit mehreren Tagen still und klar, und in der Morgenfrühe gab es leichten Frost- der so genannte Altweibersommer kam ins Land. Wo die Sonne hinschien, war die Luft warm, und es tat besonders wohl, diese Wärme zugleich mit der kräftigen Frische des Frostes, der noch in der Luft stand, zu spüren. Über allen Dingen, nah und fern, lag jener zauberische Kristallglanz, den es nur in dieser Herbstzeit gibt.
Leben verschiedener Generationen in einem Haus Wie in jeder richtigen Familie lebten auch im Herrenhaus von Lyssije Gori mehrere ganz verschiedene Welten nebeneinander, von denen jede unter Wahrung ihrer Besonderheiten den anderen gewisse Zugeständnisse machte, so dass sie miteinander ein harmonisches Ganzes bildeten. Alles, was im Hause geschah, Frohes und Trauriges, war für alle dieser Welten in gleicher Weise wichtig. Indessen hatte jede dieser Welten durchaus ihre eigenen, von denen der anderen gänzlich unabhängigen Gründe, sich über etwas zu freuen oder bekümmert zu sein.